5 bedeutende Cannabinoide und was sie alles können!

Cannabinoide

Cannabinoide sind chemische Verbindungen die hauptsächlich in den Hanfplanzen “Cannabis Sativa” und “Cannabis Indica” vorkommen. Die verschiedenen Cannabinoide binden an Cannabinoid Rezeptoren an und verändern so die Gehirnaktivität. Ihre Wirkung entfalten sie durch die Ähnlichkeit zu körpereigenen Substanzen, die verschiedene Teile des Körpers regulieren wie z.B. das Immunsystem, die Stimmung, den Hunger und das Schmerzempfinden. Über 80 verschiedene Cannabinoide wurden bis jetzt in der Hanfplanze nachgewiesen. Viele davon sind noch gänzlich unerforscht. Doch Cannabinoide sind nicht nur in der Cannabispflanze zu finden sondern auch als “natürliche Cannabinoide” oder Endocannabinoide bezeichnete Botenstoffe in unseren Körpern. Wie sich pflanzlich produzierte Cannabinoide in unserem Endocannabinoid System auswirken ist ebenfalls noch unerforscht und rückt mit der Legalisierung von Cannabis in verschiedenen Ländern immer mehr in den Fokus von Wissenschaftlerinnen.

Die Cannabinoid Rezeptoren

Wenn die Cannabinoide der Hanfplanze durch Konsumierung in unserem Blut angelangt sind, binden sie an die Endocannabinoid Rezeptoren an, die an vielen Stellen des Körpers zu finden sind. All diese Rezeptoren gemeinsam bezeichnet man als Endocannabinoid System. Dieses System wird zurzeit als viertwichtigster Regulierungsapparat angesehen und hilft anderen Systemen im Körper effizienter und besser zu funktionieren. Die Rezeptoren des Körpers kommen in zwei Arten vor: CB1 und CB2. Die CB1 Rezeptoren kommen großteils im zentralen Nervensystem und Gehirn vor. Dort vor allem im Hippocampus und Kleinhirn. Diese Rezeptoren spielen eine wichtige Rollen für die Stimmung, das Gedächnis, den Schlaf, den Appetit und das Schmerzempfinden. Auf der anderen Seite sind die CB2 Rezeptoren, die ebenfalls im Gehirn aber auch im Verdauungssystem, dem peripheren Nervensystem und dem Immunsystem vorkommen. In Immunzellen bewirken sie eine Reduzierung von Entzündungen. Daher wird angenommen, dass eine Stimulation dieses Rezeptors eine therapeutische Wirkung bei Krankheiten haben kann. Die verschiedenen Arten der Cannabinoide bewirken eine unterschiedliche Wirkung. Hier eine Übersicht über die bekanntesten:

THC – Tetrahydrocannabinol

Das wohl bekannteste und am besten erforschte Cannabinoid ist das THC, die Kurzform für Tetrahydrocannabinol. Es ist für die psychoaktive Wirkung, das “High”, verantwortlich und wird oft als Genussmittel konsumiert. Daher hat sich die Wissenschaft bisher am meisten mit THC beschäftigt und herausgefunden, dass es geeignet ist für die Behandlung von chronischen Schmerzen und Muskelverkrampfungen. Patienten mit medizinischem Cannabis berichten, dass regelmäßiger Konsum die psychoaktive Wirkung schrittweise vermindert und lediglich die symptomatische Linderung bleibt.

CBD – Cannabidiol

Das zweite sehr bekannte Cannabinoid ist Cannabidiol. Die öffentliche Meinung ist weit besser über CBD, da es nicht psychoaktiv ist. In vielen Staaten ist oft nur THC verboten und CBD erlaubt, wie z.B. in Österreich. Seine medizinische Wirkung ist weniger erforscht, jedoch wird es meistens bei den selben Krankheiten verwendet, für die auch THC genutzt wird. Da das “High” bei Verwendung fehlt, wird es auch für die Behandlung von Kindern eingesetzt, vor allem in Bereichen wie Krebs und Epilepsie. Mittlerweile gibt es sogar schon eigens gezüchtete CBD Hanfpflanzen, deren THC Anteil fast nicht mehr vorhanden ist und diese daher in vielen Staaten legal sind.

CBC – Cannabichromen

CBC, oder auch Cannabichromen, ist ein noch wenig bekanntes Cannabinoid, das oft zusammen mit CBD verwendet wird. Es wirkt nicht psychoaktiv und ist somit legal. Seine Einsatzgebiete sind hauptsächlich die Hemmung von Entzündungen, als Antimykotikum, zur Behandlung von Tumoren und als Antidepressivum. CBC wirkt antibakteriell, beruhigend und trägt zur Gesundheit der Knochen bei. Ebenfalls regt es das Wachstum des Gehirns an und kann daher möglichweise für Alzheimer verwendet werden. Vor allem tropische Cannabissorten haben große Mengen an CBC.

CBG – Cannabigerol

Vorrangig in frühen Wachstumsphasen der Hanfpflanze kommt CBG in großen Mengen vor. Es ist ebenfalls nicht psychoaktiv und wirkt als Antimykotikum und kann auch für die Behandlung von Schuppenflechte und anderen Hautproblemen verwendet werden. Außerdem soll es appetitanregend wirken und vorteilhaft für das emotionale Wohlbefinden sein. Möglicherweise ist CBG bei der Schmerztherapie wirksamer als THC.

THCV – Tetrahydrocannabivarin

THCV ist so wie THC, psychoaktiv, jedoch nur mit etwa 20% der Wirksamkeit. Es wird vermutet, dass THCV die negativen psychoaktiven Einflüsse des THCs abschwächen könnte. Es wurde bereits als krampflösendes Mittel verwendet und hat zudem einen neuroprotektiven, appetithemmenden und stoffwechselanregenden Effekt.

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