Die männliche Hanfpflanze – Unkraut oder Nützling?

Männliche Hanfpflanze

Die männliche Hanfpflanze bekommt man wahrscheinlich nur selten zu Gesicht. In Growshops werden nämlich nur weibliche Pflanzen verkauft, da der THC und CBD Gehalt einer männlichen Hanfpflanze deutlich geringer ist als der einer weiblichen. Doch diese Pflanze hat viele andere einzigartige Einsatzmöglichkeiten außerhalb von Growshops. Diese werden wir dir im zweiten Abschnitt unseres Beitrages nennen.

Doch für viele Homegrower ist die männliche Hanfpflanze nicht viel mehr als Unkraut. Mühsam pflegt man aus einem Samen eine prächtige Pflanze nur um dann festzustellen, dass man sie entsorgen kann. Doch wie kann man die Unterschiede zwischen einer männlichen und weiblichen Pflanze erkennen und wieso sollte man männliche Pflanzen so schnell wie möglich entfernen, wenn man beabsichtigt erfolgreich zu growen?

Die Unterschiede zwischen männlicher und weiblicher Hanfpflanze

•  Kleine kugelförmige Säcke in den Astabzweigungen → männlich
•  Feine, weiße meist nach oben stehende Häärchen an den Blütenspitzen → weiblich

Hanf ist eine sogenannte zweihäusige Art. Genauer gesagt heißt das, dass sie anders als die meisten Pflanzen auf dem Planeten getrennt männliche und weibliche Pflanzen ausbildet. Manchmal werden auch Hermaphroditen, also Zwitter, ausgebildet. Das passiert vor allem unter schwierigen Umweltbedingungen wie z.B. einer schlechten Bodenbeschaffenheit. Dieser Hermaphroditismus sorgt dafür, dass die Pflanze auch unter diesen harten Bedingungen überleben kann. Jedoch kann die Selbstbestäubung über mehrere Generationen die Gesundheit der Pflanze verschlechtern, da die Durchmischung der Gene nicht gegeben ist.

Aber nun zu den zwei Geschlechtern. Die männliche Hanfpflanze produziert viele feine Pollen, die in der Natur vom Wind verbreitet werden. Die Säcke, die die Pollen produzieren, setzen sich aus fünf gelblich und weißen Blattstielen zusammen, welche die Staubbeutel im Inneren schützen. Wenn die Pflanze ausgewachsen und geschlechtsreif ist, öffnen sich diese und die geschwollenen Beutel lassen die Pollen frei. Die weiblichen Hanfpflanzen haben sogenannte Blütenstempel, die mit klebrigem Pflanzenharz bedeckt sind. Diese harzigen Stempel fangen die Pollen auf, trocknen daraufhin und bilden sich zurück. Aus den zurückgebildeten Blütenstempeln werden die Samen innerhalb von sechs Wochen gebildet.

Das Geschlecht lässt sich leicht unterscheiden, wenn man weiß worauf geachtet werden muss. Weibliche Hanfpflanzen bilden weiße Haare an den Blütenspitzen, währenddessen männliche Pflanzen kleine kugelförmige Säcke an den Abzweigungen der Äste bilden. Falls man nicht plant Samen zu produzieren, sollten männliche und weibliche Pflanzen nach der frühesten Geschlechtsbestimmung getrennt werden.

Die weibliche (links) und männliche (rechts) Hanfpflanze; Quelle: Yuri Che und MarihuanayMedicina

Die Nutzen der männlichen Hanfpflanze

•  Zucht neuer Hanfsorten
•  Textilindustrie
•  Tiernahrung
•  Insektenschutzmittel
•  Säfte & Tees
•  Medizinische Umschläge
•  Kochen & Backen

Doch neben diesen unerwünschten Folgen für Grower kann die männliche Hanfpflanze auch sehr nützlich sein. Die Hälfte der Gene einer weiblichen Pflanze, die Blüten produziert, werden von der männlichen Pflanze bereitgestellt. Daher muss für die Produktion einer neuen Sorte eine genetisch passende männliche Pflanze ausgewählt werden. Neben der Notwendigkeit für die Fortpflanzung und das Fortbestehen der Hanfpflanze, werden diese in der Textilindustrie oder als Tiernahrung genutzt, da sie durch den niedrigen THC Gehalt den Gesetzen in vielen Ländern entsprechen. Zum Beispiel werden aus der männlichen Pflanze Tücher wie Leinen für Betten, Tischdecken oder Taschentücher produziert.

Auch im eigenen Garten kann die männliche Hanfpflanze großen Nutzen haben. Sie hält Fliegen und Mücken fern und aus den Blättern gewonnener Tee hat die selbe Wirkung. Umschläge aus Hanfblättern sind entzündungshemmend und reduzieren Blutergüsse. Für den Eigenbedarf kann man die männliche Pflanze auch verzehren. Diese enthält reichlich Phenole und Antioxidantien. Die Pflanzen können mit dem Stiel und Blättern einfach entsaftet werden und getrunken werden. Die Pollen können beim Backen oder Kochen verwendet werden, jedoch Vorsicht dabei, da der feine Blütenstaub leicht alles in deiner Küche bedeckt. Alles in Allem ist die männliche Hanfpflanze viel nützlicher und interessanter als ihr Ruf es vermuten lässt.

Legalität von männlichen Hanfpflanzen

Da die männliche Pflanze so geringe THC und CBD Werte aufweist, fragen sich viele, ob es somit legal ist diese anzubauen. Die Antwort lautet leider: Nein.

Lage Deutschland: Der private Anbau von Hanf ist generell verboten. Dabei ist das Geschlecht der Pflanze vollkommen egal.

Lage Österreich: Cannabispflanzen können hier als “Zierhanf” angepflanzt werden. Jedoch darf man diese nicht blühen lassen. Die Blüte ist illegal, egal um welches Geschlecht der Hanfpflanze es sich handelt.

Solltest du Interesse daran haben deinen grünen Daumen ausleben zu wollen, dann schau in unserem Growshop vorbei. In unseren Growzelten können dein Gemüse, deine Kräuter oder auch dein Zierhanf unter optimalen Bedingungen groß und prächtig werden. Bei jeglichen Fragen kannst du uns gerne kontaktieren!

Dieser Eintrag wurde veröffentlicht am Allgemein. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den permalink.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert